Wenn man durch private Fotoalben aus Ostdeutschland der Jahre 1980 bis 2000 blättert, ändern sich in diesem Zeitraum die Bilder kaum — höchstens die Moden, Frisuren und Autos. Und wer in den 1980ern Urlaub an der Ostsee machte, fuhr in den 1990ern vielleicht nach Mallorca. Dass währenddessen erst ein Staat unterging und sich dann eine ganze Gesellschaft umwälzte, bleibt in den Bildern von Einschulungen, Wochenendausflügen und weihnachtlichen Bescherungen fast unsichtbar. „… irgendwer hat immer fotografiert …“ wertet ein Projekt aus, das seit 2020 die privaten Bildwelten dieser zwei Dekaden in Albensichtungen und anhand von Zeitzeugeninterviews untersucht hat. Die Aufsätze in diesem Band verstehen private Fotografie als soziale Praxis und diskutieren, wie Bilder hergestellt, in Alben geordnet und angesehen wurden und wie sich die politischen Verhältnisse in sie einschrieben.
Marie Egger ist Kunsthistorikerin und forscht zur Mail Art in der DDR der 1970er und 1980er Jahre. Marit Herrmann arbeitet als Kuratorin und erstellt das Werkverzeichnis von Ute und Werner Mahler. Judith Riemer forscht als Fotohistorikerin zu Alben von Künstler·innen der 1920er und 1930er Jahre. Friedrich Tietjen lebt in Leipzig und Frankfurt und arbeitet als Autor, Hochschullehrer und Kurator am Jüdischen Museum Frankfurt.
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„…irgendwer hat immer fotografiert…“
Leipzig September, 2024
ISBN: 978395905699
Edition Nummer: 1
Breite: 15 cm
Länge: 21 cm
Sprache(n): Deutsch
Editor
Friedrich Tietjen
Author
Marie Egger, Marit Lena Herrmann, Judith Riemer, Friedrich Tietjen
„…irgendwer hat immer fotografiert…“
Private Fotografie in Ostdeutschland 1980–2000
Friedrich Tietjen/Marie Egger/Marit Lena Herrmann/Judith Riemer
126 Seiten
mit zahlreichen s/w- und Farbabbildungen
klebegebundenes Softcover
Leipzig September, 2024
ISBN: 978395905699
Edition Nummer: 1
Breite: 15 cm
Länge: 21 cm
Sprache(n): Deutsch
Editor
Friedrich Tietjen
Author
Marie Egger, Marit Lena Herrmann, Judith Riemer, Friedrich Tietjen