A Nocturnal History of Architecture
Javier Fernández Contreras/Roberto Zancan/Vera Sacchetti

Jahrhundertelang basierten die Theorie, der Diskurs und das Handeln in der Architektur auf den Paradigmen des Tages und der Sonne. In Vitruvs De architectura finden sich nur wenige Hinweise auf die Nacht, und auch in den einflussreichsten Abhandlungen der Renaissance von Alberti oder Palladio sind sie kaum zu finden. Erst im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert hat die Erfindung und Institutionalisierung des elektrischen Lichts in privaten und öffentlichen Räumen die Rolle der Nacht in der Architektur allmählich verändert. Dieses Buch ist der erste chronologische Versuch einer nächtlichen Geschichte der Architektur, eine epische Reise durch mehr als 2000 Jahre der Verflechtungen zwischen Nacht und Raumgestaltung über verschiedene Kontinente und Geografien hinweg. Von der schwer fassbaren Dunkelheit griechischer Tempel bis zu den ständig beleuchteten amerikanischen Vorstädten. Von der Präsenz des Mondes in der klassischen japanischen Ästhetik bis zur Architektur italienischer Nachtclubs im 20. Jahrhundert zeigen diese Studien, wie die Identität der Menschen im Laufe der Zeit und ihre häuslichen, beruflichen und kulturellen Räume untrennbar von der Nacht sind. Durch die Analyse und Untersuchung von "Nachtszenen" will dieses Buch zeigen, wie die Nacht ein Laboratorium für die Entwicklung neuer Formen des Denkens über den Raum und letztlich des Lebens ist.
A Nocturnal History of Architecture ist Teil des Forschungsprojekts www.scenesdenuit.ch von HEAD - Genève.