Das Kuratorische bezeichnet ein Handlungsfeld, das auf das Öffentlich-Werden von Kunst und Kultur bezogen ist. Trotz der wachsenden Bedeutung, die es in den letzten Jahrzehnten erlebt hat, steht eine Definition der strukturellen Beschaffenheit, die seinen besonderen gesellschaftlichen Stellenwert begründen, bislang aus. Ausgehend von den Begriffen „Kuratorialität”, „Konstellation”, „Transposition” und „Gastfreundschaft” beschreibt Beatrice von Bismarck das Kuratorische als einen Praxis- und Sinnzusammenhang mit eigenen Bedingungen, Regeln und Verfahren. Jenseits der umstrittenen Vorstellungen von Kurator*in, Kuratieren und Ausstellung liegt der Fokus ihres Textes dabei auf den Verhältnissen, die das Kuratorische herstellt und die es zugleich konstituieren.
Beatrice von Bismarck lehrt Kunstgeschichte, Bildwissenschaften und Kulturen des Kuratorischen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst.