Verschiedene Reisen führten Jungjin Lee Anfang der 1990er Jahren in die endlosen Weiten Amerikas, wo sie Wüsten, Felsen, Gestrüpp und Kakteen in archaischen Urmomenten festhielt. Aus ihrer südkoreanischen Herkunft schöpfend entwickelte die Künstlerin in Werkgruppen wie Ocean, On Road, Pagodas, Things und Wind eine eigene Bildsprache, in der ihr elementares Interesse an Natur und Kultur einen poetischen Resonanzraum findet. Jungjin Lee greift in ihrem Schaffen auf ein tiefgreifendes Verständnis für Materialität, Textur und Handwerk zurück. Im Liquid-Light-Verfahren trägt sie mit grobem Pinsel flüssige, lichtempfindliche Emulsion auf Reispapier auf. Die Publikation versammelt elf Werkgruppen, die durch drei Essays von Lena Fritsch, Hester Keijser und Liz Wells kontextualisiert werden, und bietet damit erstmals einen Überblick über zwanzig Jahre ihres bildnerischen Schaffens.
Jungjin Lee: Echo erscheint anlässlich der Ausstellung im Fotomuseum Winterthur, 17. September 2016 bis 29. Januar 2017.