Das Buch Eigensinn der Dinge versammelt 26 zeitgenössische Künstler, von denen keiner sich von seinem Selbstverständnis her als „Stilllebenfotograf“ bezeichnen würde. Der traditionalistische Genrebegriff scheint heute nicht mehr zu taugen. Wiederum gibt es in der Stilllebentradition bis in die Gegenwart eine entscheidende Konstante: einerseits die Verweigerung der Narration, andererseits die Etablierung eigener Zeichensysteme im Bild. Was folgt daraus für die Bildwissenschaft und wie kann man die 26 Positionen, die in der Ausstellung und im Buch zusammengebracht sind, zusammen denken? Ohne sich vom Stillleben als Bildform zu verabschieden, geht es um den alltagskulturellen Gegenwartsbezug, der das Stillleben von Anfang an beherrschte, aber auch darum, erneut für die Autonomie oder auch den Eigensinn künstlerischen Handelns einzustehen.
Das Buch erscheint zur Ausstellung Stillleben. Eigensinn der Dinge im Kunst Haus Wien, 13. September 2018 bis 17. Februar 2019.
Künstler:
Ketuta Alexi-Meskhishvili (GE), Dirk Braeckman (BE), Moyra Davey (CAN), Tacita Dean (GB), Gerald Domenig (AT), Harun Farocki (DE), Hans-Peter Feldmann (DE), Manuel Gorkiewicz (AT), Jan Groover (US), Matthias Herrmann (DE), David Hockney (GB), Leo Kandl (AT), Annette Kelm (DE), Elad Lassry (IL), Zoe Leonard (US), Laura Letinsky (CA), Sharon Lockhart (US), Anja Manfredi (AT), Barbara Probst (DE), Ugo Rondinone (CH), Lucie Stahl (DE), Andrzej Steinbach (DE/PL), Ingeborg Strobl (AT), James Welling (US), Christopher Williams (US), Andrea Witzmann (AT)