En plein air – buchstäblich im Freien malen – war eine Polemik gegen die Ateliermalerei, die französische Impressionisten im 19. Jahrundert führten. Die gleiche Forderung, das Atelier zu verlassen, um im freien Feld zu beobachten, wurde von dem französischen Soziologen Marcel Mauss übernommen und als wesentliche Aufgabe der Ethnologie formuliert. Der Ethnologe sollte sich den Bedingungen des Feldes stellen und dabei seinen Blick trainieren. Was würde es bedeuten, diese Methode in den digitalen Bereich zu übertragen? Das Digitale konstituiert sich weder gegenüber dem Analogen, noch bildet es einfach eine algorithmische Struktur. Seine Grenzen stehen ständig auf dem Spiel, digitale Praktiken erfinden sich immer wieder neu. Im Dialog mit dem Digitalen vereint En plein air Aufsätze, die die Erfahrungen der Autoren in Interviews und Aufzeichnungen, Gedichten, Collagen, die an semi-fiktionalen und wissenschaftlichen Texten arbeiten, beschreiben.
Autoren: Dirk Baecker, Samuel Gerald Collins, Bryana Fritz, Orit Gat, Christiane Heidrich, Martina Leeker, Ariane Müller, Anna-Verena Nosthoff, Leslie Thornton, Max Wallenhorst u.a.