Dieser Essay nimmt Fäden aus der Vergangenheit auf, um sie in der Gegenwart miteinander zu verknüpfen: Er beginnt mit Seidenraupen in einem Leipziger Kleingartenverein, die für die NS-Rüstungswirtschaft gezüchtet wurden, um daraus Fallschirmseide zu gewinnen. Im Mai 1941 überfielen Tausende deutsche Fallschirmjäger Kreta, es war die größte Luftlandeschlacht der Militärgeschichte. Während der deutschen Besatzung 1941-44 kam es dort zu Massenexekutionen, Dörfer wurden niedergebrannt. Die kretischen Frauen, die selbst Seidenraupen züchteten, verarbeiteten die deutschen Fallschirme später zu Taschentüchern. Zeitzeuginnen erzählen über die Verbrechen der Wehrmacht und erinnern sich an das Spinnen, Weben und Nähen der Seidenfäden – weibliche Memoriertechniken, wo Programm und Muster ineinander übergehen. Sie bilden ein Gegennarrativ zur einseitigen Geschichtsschreibung, die oft allein die Helden im Blick hat.
Deborah Jeromin ist bildende Künstlerin. Seit 2014 arbeitet sie zur NS-Seidenraupenzucht als Rüstungswirtschaft und den Folgen der Luftlandeschlacht auf Kreta 1941.
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Fallschirmseide
Leipzig Februar, 2021
ISBN: 9783959053952
Edition Nummer: 1
Breite: 13.5 cm
Länge: 18 cm
Sprache(n): Greek, Deutsch
Author
Deborah Jeromin
Designer
Kathrin Erthel
Fallschirmseide
μετάξυ αλεξιπτώτων
Deborah Jeromin
244 Seiten
mit 50 Schwarzweiß- und 85 Farbabbildungen
fadengeheftete Broschur
Leipzig Februar, 2021
ISBN: 9783959053952
Edition Nummer: 1
Breite: 13.5 cm
Länge: 18 cm
Sprache(n): Greek, Deutsch
Author
Deborah Jeromin
Designer
Kathrin Erthel