Wie Kino betrachtet und verstanden wurde, bleibt in Filmen historisch hinterlegt und ablesbar. Das Kino hat immer wieder, unregelmäßig und überaus spontan, Hinweise gegeben, wie es gesehen werden wollte und wie es zu verstehen war. Es deponierte in seinen Bildern Hinweise auf eine veränderte Realität und den Zugang zur Realität überhaupt, reflektierte in seinen Formen das Verhältnis zum Publikum. Gegenstand des Buchs ist daher nicht so sehr die ästhetische Bewertung von Filmen, eine Poetologie, sondern eine etwas andere Systematik von Filmgeschichte: Filme als historischer Ausdruck von Kino – Filme von Dario Argento, Kathryn Bigelow, Jan de Bont, Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack, Carl Theodor Dreyer, Dennis Hopper, Buster Keaton, Alan J. Pakula, Sam Peckinpah, Max Ophüls, Martin Scorsese, Mack Sennett, Steven Spielberg, Denis Villeneuve, Haskell Wexler, Peter Yates.
Lars Henrik Gass ist seit 1997 Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Er ist Autor der Bücher Das ortlose Kino. Über Marguerite Duras (2001) und Film und Kunst nach dem Kino (2012/2017, auf Englisch 2019) sowie Mitherausgeber der Bände Provokation der Wirklichkeit. Das Oberhausener Manifest und die Folgen (2012) und after youtube. Gespräche, Portraits, Texte zum Musikvideo nach dem Internet (2018).