Im Sommer 2018 erhielt Ursula Biemann den Auftrag, eine ausgedehnte Exkursion durch den Süden Kolumbiens zu unternehmen. Forest Mind ist das Ergebnis einer Folge von Auseinandersetzungen mit diesem Gebiet, in Form von Videoaufnahmen, Fotografien, wissenschaftlicher Forschung und persönlicher Erzählung. Darüber hinaus hat sie mitgewirkt an der Schaffung einer indigenen Universität der Inga, eines kolumbianischen Volkes. Die Erkundungen gelten vor allem der Intelligenz in der Natur, und zwar sowohl aus schamanistischer wie aus naturwissenschaftlicher Perspektive. In diesen Tropenwäldern verwirren sich menschlicher und nichtmenschlicher Umgang mit dem Territorium und verlangen nach neuen Formen der Wissensproduktion, die die Imagination anregen. Dieses Künstlerbuch präsentiert ein biosemiotisches Projekt, das tief eintaucht in die Verbundenheit allen Lebens, deren Mechanismen erkundet und nachdenkt über die aktive, performative Rolle, die Bilder in der Vereinigung von Denken und Wald spielen.
Ursula Biemann untersucht in ihrer künstlerischen Praxis den Klimawandel und die Ökologien von Öl, Eis, Wald und Wasser.