In Fragments of a Crisis untersucht Julian Irlinger das Verhältnis von Ästhetik und Ideologie anhand künstlerischer Arbeit in der Weimarer Republik. Sein Ausgangsmaterial ist Notgeld, das während der Inflation (1918 - 1923) parallel zur offiziellen Währung ausgegeben wurde. Die Grafiken auf den Scheinen wurden von KünstlerInnen gestaltet, die in der Kunstgeschichte weitestgehend unbeachtet sind. Mit gescannten Ausschnitten von Notgeld entwickelt Julian Irlinger eine Methode des Zeigens, die die Dialektik der Bilder betont. Notgeld wird zu einer Form künstlerischer Arbeit, das die Krise, die sie hervorgebracht hat, thematisiert und versucht, sich an ein politisches Unterbewusstsein anzunähern. Der theoretische Text über Notgeld von Nora M. Alter ist Teil der Arbeit. Fragments of a Crisiserscheint anläßlich der gleichnamigen Ausstellung von Julian Irlinger in der Rudolph-Scharpf-Galerie des Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, 23. Februar – 28. April 2019.
Julian Irlinger (*1986) lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und New York.