Was geschieht mit einem Alltagsgegenstand, wenn er Teil einer Museumssammlung wird? Der Tisch, den der Bauhaus-Designer und Emigrant Marcel Breuer im Jahr 1936 für die Londoner Möbelfirma Isokon entworfen hat und der heute Teil der Bauhaus-Sammlung des Victoria & Albert Museums ist, dient dem kuratorischen und wissenschaftlichen Graduiertenprogramm als Fallstudie.
Kunst- und Designgeschichte konzentrieren sich gemeinhin auf die stilistische Klassifikation von Objekten, die Teilnehmer•innen des Bauhaus Lab verfolgen aber einen anderen Ansatz: Sie untersuchen die Materialgeschichten, die sozialen Praktiken, die verschiedenen Phasen der Kommodifikation und des Eigentums, die die Objekte auf dem Weg von persönlichen Besitztümern zu Museumsobjekten durchlaufen. Das Lab analysiert die unterschiedlichen sozialen Existenzen, die in den Gegenständen verkörpert sind.
Text: Lisa Andreani, Simon Mitchel, Hanan Kataw, Roxanna Brands, Marianna Czwojdrak, Louise Rietvink, Gabriela Szałańska und Mara Trübenbach mit einem Vorwort von Regina Bittner