Der zweite Band von Jonas Mekas Autobiografie I Seem to Live. The New York Diaries, 1969–2011 fährt mit der minutiösen Beschreibung seines dichten Lebens in der New Yorker Underground Künstlerszene fort. Er setzt in den 1970er Jahren ein, einer Zeit, als das Chelsea Hotel eine zentraler Drehschreibe der Kreativität und ein vorübergehendes Zuhause des Filmemachers und Kritikers war. 1970 gründete Mekas gemeinsam mit Jerome Hill, P. Adams Sitney, Peter Kubelka und Stan Brakhage das Anthology Film Archives. Später kaufte er das Gerichtsgebäude an der 32 Second Avenue, wo sich das Anthology noch heute befindet. Mit über 90 Jahren beendete Jonas Mekas die editorische Arbeit an dem letzten Band seiner Autobiografie. Posthum veröffentlicht ist sie seinem cineastisches Werk ebenbürtig. Der zweite und letzte Band der Tagebücher enthält einen umfangreichen Personenindex.
Jonas Mekas (1922–2019), in Litauen geboren, kam nach dem Aufenthalt in deutschen Lagern für Displaced Persons 1949 nach New York. Mekas war Mitgründer der Anthology Film Archives, Filmemacher, Schriftsteller und Dichter, ein unermüdlicher Verfechter der experimentellen Kunst und eine legendäre New Yorker Gestalt.