Die Analyse von Sanitärräumen und Orten, die der Körperpflege dienen – eine Beobachtung der Privatsphäre – trägt dazu bei, soziale Veränderungen genauer zu verstehen, zu erkennen, wie sich der Alltag heutiger Nutzer verbessern lässt, wie Konflikte zwischen verschiedenen Geschlechts- und Altersgruppenüber die Nutzung öffentlicher Räume beigelegt werden können, um damit die Qualität der allgemeinen und persönlichen Gesundheit zu verbessern sind. Wer sich mit diesen Themen auseinandersetzt, stößt auch auf die Frage, wie sich Form und Bedeutung von Badezimmern und Toiletten zu deren unterschiedlichen Funktionen verhalten, einschließlich jener als transgressive und informelle Treffpunkte und als Orte unausweichlicher, unfreiwilliger sozialer Koexistenz. Dieses Buch macht einen neuen Schritt in diesem Forschungsfeld. Es dokumentiert eine Reihe wissenschaftlicher und künstlerischer Interventionen, die die soziale Umnutzung von „Feucht-” oder „Nassräumen”, die Entwicklung des Mobiliars und neue Deutungen von Einzelheiten und Gegenständen in häuslichen Badezimmern und öffentlichen Toiletten zeigen.
Die Texte, grösstenteils geschrieben für das Symposium Intimacy Exposed: Toilet, Bathroom, Restroom (organisiert vom Fachbereich Innenarchitektur an der HEAD – Genève) präsentieren eine praxisorientierte Studie der jüngsten Vergangenheit modernistischer Technologien und eine Vision der Zukunft persönlicher und kollektiver Zugänge zu Toiletten.
Text: Catherine Ince, Louise Lemoine and Ila Bêka, Eva Gil Lopesino, Alexandra Midal, Philippe Rahm, Rotor-Deconstruction, Joel Sanders