Dieses Buch ist eine Erkundung der persönlichen und politischen Unruhen des frühen 21. Jahrhunderts. In einer Mischung aus lyrischer Meditation und autobiografischem Essay folgt Claudia Rankine den Spuren der Einsamkeit in unserer Gegenwart: Ein Nachdenken über das Wechselverhältnis von Tod und Fernsehen, die USA nach dem 11. September, Psychopharmaka und das rettende Potenzial der Sprache – poetisch und glasklar, voller Klugheit, intellektuellem Witz und Melancholie.
Es gab Zeiten, da konnte ich sagen, es sei niemand aus meinem unmittelbaren Umfeld gestorben. Das heißt nicht, dass niemand starb. Als ich acht war, wurde meine Mutter schwanger. Sie ging zur Entbindung in die Klinik und kehrte ohne Baby zurück. Wo ist das Baby?, fragten wir. Hat sie mit den Achseln gezuckt? Sie gehörte zu den Frauen, die das tun; tief in ihr drin steckte ein uraltes Achselzucken. (Auszug aus Lass mich nicht einsam sein)
„Wenn ich könnte, würde ich diesem Buch zehn von fünf Sternen geben. Ein superlatives Buch lyrischer Prosa. Ich markiere mir auf praktisch jeder Seite eine Idee, einen Moment oder eine Formulierung, die ich nie wieder vergessen will.“ (Roxane Gay)
Claudia Rankine, geboren 1963 in Jamaika, schreibt Lyrik und Theaterstücke. Sie ist Professorin für Lyrik an der Yale University und Stipendiatin des MacArthur Fellowships. Mit ihren Arbeiten gewann sie viele Preise und Auszeichnungen. 2018 erschien von ihr bei Spector Books bereits Citizen (Volte #5), das von der Kritik viel beachtet und auf die SWR-Bestenliste gewählt wurde.
Uda Strätling lebt in Hamburg und hat unter anderem Emily Dickinson, Henry David Thoreau, Sam Shepard, Joyce Carol Oates und Aldous Huxley übersetzt.