Mit seinem Film Das Netz wollte Lutz Dammbeck 2001 das Verhältnis von Kunst und Technologie untersuchen. Nach und nach verschoben sich bei der Recherche die Gewichte: Waren die Künstler nur Cheerleader, die den von Wissenschaftlern und Ingenieuren im Auftrag der Militärs gebauten Apparaten eine neue Aura verliehen?
1970 fand in New York die Ausstellung SOFTWARE Information Technology. Its new Meaning for Art im Jewish Museum statt, die erstmals Konzept- und Medienkunst mit den damals neuesten Technologien zusammenbrachte. Hauptanziehungspunkt war für das Publikum Seek, eine Maschine, in der Wüstenrennmäuse mit einem computergesteuerten Greifarm interagierten. Mit einem Team baute Dammbeck 2006 ein Replikat: Seek II, das 2023 in der Ausstellung Renaissance 3.0 im ZKM zu sehen sein wird. Dieser Band zeichnet philosophische, wissenschaftliche, politische und künstlerische Strömungen nach, die für die Genealogie von Seek wie für das Verhältnis von Kunst und Technologie bedeutsam sind.
Lutz Dammbeck, geb. 1948 in Leipzig, ist bildender Künstler und Filmemacher.