Nowosibirsk ist nach Moskau und St. Petersburg die drittgrößte Stadt in Russland. Die junge Metropole liegt in Westsibirien und gilt als eine der wichtigsten Kultur-, Industrie- und Wissenschaftszentren des Landes. Am Beispiel von ausgewählten urbanen Transformationsprozessen, wie dem Wandel einer Nowosibirsker Großwohnsiedlung, dem seit Stadtgründung bestehenden privaten Haussektor und aktuellen Planungen des „Marx-Platzes“ zeigen die Text- und Bildbeiträge, wie legale und illegale, formelle und informelle Mechanismen aufeinanderprallen, sobald volkseigener Boden in Privateigentum umgewandelt und staatliche Planung vom großen Geld überrollt wird. Der wilde Übergang, der Systemwechsel von einer sozialistischen hin zu einer kapitalistischen Stadt, hat temporär unkontrollierte freie Zonen hinterlassen, die sich kleine Entrepreneurs oder Bewohner*innen irregulär aneignen. Das Buch entsteht mit dem Goethe-Institut Nowosibirsk.
Text und Photos: Tatiana Barchunova, Philipp Goll, Stephan Lanz, Aleksandr Lozhkin, Ivan Nevzgodin, Stefanie Peter, Konstantin Ponomarev, Igor Popovskij, Bettina Vismann, Kathrin Wildner