Ein Musikstück zu interpretieren, bedeutet im Bereich der klassischen Musik, es möglichst getreu seiner Notation wiederzugeben. In bewusstem Gegensatz dazu sucht Raphael Sbrzesny in seiner künstlerischen Arbeit an der Schnittstelle von Musiktheater, bildender Kunst, Installation und Theorie nach der Position eines „emanzipierten Interpreten“. Der eigene Körper dient dabei als Medium der Darstellung und Reflexion; er ist ein Schauplatz, um sich Geschichte anzueignen und sie zur eigenen Geschichte zu machen. Unter den Signifikanten Arzt, Soldat, Eumel, Dichter, König, Sohn und Sophie unterzieht Raphael Sbrzesny seine künstlerischen Arbeiten der vergangenen Jahre einer Neuordnung und setzt sie mit aktuellen Projekten in Verbindung. Sbrzesny arbeitet dabei mit den Medien Video, Skulptur, Fotografie und Performance.
Text: Ulf Aminde, Felix Ensslin, Adrianna Liedtke, Andreas Linsenmann, Joris Löschburg, Kathrin Meyer, Daniel Milnes, Andi Schoon, Christoph Schreier, Sophie Seita, Susanne Weiß