Ende der 1960er Jahre entstanden in Deutschland fast überall Undergroundzeitschriften. Sie waren Teil einer breiten, kulturrevolutionär verstandenen Strömung – eines „großen gesellschaftlichen Happenings“ (Rolf Lindner), das seinen Ausgang in den USA nahm. Es umfasste unter anderem Film, Literatur, Theater und Musik. Anja Schwanhäußer untersucht in ihrem Buch einen breiten Archivbestand dieser schillernd vielfältigen, oft wild gestalteten Undergroundpublikationen. Sie analysiert ihren Stil, das Zusammenspiel von ästhetischer und kultureller Praxis. Die Subkultur wird damit zum Katalysator der postmodernen Gesellschaft. Die einzige, methodisch präzise Einführung zum deutschen Underground erscheint in Zusammenarbeit mit dem Archive of Independent Publishing an der HfK Bremen.
Anja Schwanhäußer arbeitet am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen. Sie forscht zu Jugend- und Subkulturen, Cultural Studies und Stadtanthropologie.