Das Buch schildert auf 220 Seiten und mit 435 Abbildungen einen höchst ungewöhnlichen Dialog. Internationale Künstlerinnen und Künstler arbeiten mit Menschen zusammen, die bislang nichts mit zeitgenössischer Kunstproduktion zu tun hatten. Sie reagieren auf Hoffnungen und Wünsche, entwickeln neue Visionen und Ideen.
In 17 Dörfern, Kleinstädten und Großstadtquartieren ereignen sich so ungeahnte Dinge. Menschen, die unsere Nachbarn sein könnten, werden zu Auftraggeberinnen und Auftraggebern für herausragende Werke, die von der Zukunft unserer Gesellschaft erzählen. Kein Werk gleicht dem anderen. Aber jedes beschäftigt sich mit Anliegen, die an den Orten, für die sie entstehen, von größter Wichtigkeit sind.
Möglich wurde das durch eine Idee, die noch neu in Deutschland ist: die Methode der Neuen Auftraggeber. Sie besteht darin, durch Mediation einen direkten Dialog zwischen Künstlerinnen und Künstlern und bürgerschaftlichen Initiativen herzustellen. Kunst, Design, Architektur und Tanz suchen nach Antworten auf brennende Probleme und schaffen neue Selbstbilder für eine Gesellschaft im Wandel.
Das Buch ist dabei kein Kunstbuch in klassischem Sinn. Es lädt nicht zur Bewunderung fertiger Werke ein. Es zeigt den Weg von der ersten Fragestellung bis zur visionären Antwort, die die Kunst gibt. Es ist ein Buch voller Überraschungen. Es zeigt unerwartete Wendungen. Hindernisse. Verblüffende Lösungen. Und es ist eine große Geschichte von der Lust am Erfinden und dem Vertrauen, das Menschen einer Kunst entgegenbringen, die sich auf ihre Wünsche und Nöte einlässt.
Jeder der 17 Orte wird als eigene Fallstudie erzählt. Die Entstehung der Projekte wird vom ersten Tag bis zum fertigen Entwurf nachvollziehbar. Damit wird das Buch auch zum Arbeitsbericht über einen gesellschaftlichen Dialog, der ergebnisoffen beginnt und den großen Themen sozialer und politischer Debatten nicht ausweicht, sondern sie in handfest konkrete Vorhaben übersetzt. Es ist ein Buch über 17 überraschende Zukunftsvisionen – und ein Vorschlag, der Kunst einen größeren Stellenwert bei der Lösung dringender gesellschaftlicher Fragen zuzuerkennen.